Samstag, 26. Dezember 2015

Weihnachten in der Badewanne

Der Tag begann mit einem Mißverständnis. Wir hatten Baba Majola eingeladen, einen Tag vor Weihnachten nach Melusi zu kommen, um einmal richtig gebadet zu werden. Er ist einer unseren treuesten Arbeiter und verpasst auch so gut wie keine Bibelstunde, wenn wir in sein Dorf zum Outreach kommen. Doch ist es leider für jeden eine Zumutung neben ihm zu sitzen, so stark riecht er. Er schafft es selber nicht mehr, sich und seine Klamotten richtig zu waschen.
Entgegen allen afrikanischen Erfahrungen war er dann aber nicht zu spät, sondern kreuzte schon 6:30 Uhr in seinen besten Sachen bei uns auf. Baba Majola möchte unbedingt getauft werden und verwechselte den Tag des Badens mit dem Tag seiner Taufe.
Als das Mißverständnis aufgeklärt war, sind wir mit ihm noch einmal zu seiner kleinen Hütte gefahren und haben alle seine Decken und Klamotten abgeholt. Denn nicht nur der alte Mann roch stark und war total verdreckt, sondern auch jegliche Dinge in seinem kleinen Zimmer benötigten unbedingt eine intensive Reinigung. Und während Baba von uns rasiert, gebadet, eingecremt und neu eingekleidet wurde, wusch unsere Waschmaschine den ganzen Tag. 


Als wir unseren Freund einige Stunden später wieder nach Hause fuhren, glänzte und strahlte er über das ganze Gesicht - nicht nur vor Creme, sondern vor allem vor Freude. 
Für manche kommt Weihnachten im Schuhkarton. Für Baba Majola kam Weihnachten dieses Jahr in der Badewanne.

1 Kommentar:

  1. Find ich total gut, dass ihr diesem Mann geholfen habt! Das hat ihm so viel Würde gegeben, so wie Gott ihn sieht... und es war bestimmt nicht die leichteste Arbeit mit der Reinigung... danke Jesus, dass es Euch da unten gibt!
    Seid umarmt, Claudia H

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